Fast Fashion heisst unter anderem, dass jede Woche eine neue Kollektion in die Verkaufsläden ausgeliefert wird. Das ergiebt 52 Kollektionen pro Jahr. Noch vor einiger Zeit waren es 2 bis 4 Kollektionen pro Jahr.
Wir Menschen möchten zudem bei gleichem Budget mehr Waren kaufen. Das heisst, dass die Kleider billiger werden müssen. Dies zu Lasten der Textilarbeiter, die unter unzureichenden Bedingungen und Löhnen produzieren müssen.



Weshalb aber funktioniert dieser Wahnsinn:

  • Die Textilindustrie ist weltweit hinter der Ölindustrie die zweit schmutzigste Industrie. Viele Menschen haben es verpasst, sich über die Bedingungen zu informieren, unter welchen ihre Kleider hergestellt werden. Sie hinterfragen auch nicht wie es möglich ist, dass ein T-Shirt nur Euro 5.- kostet. Wir freuen uns über den tiefen Preis und denken keine Sekunde an den Arbeiter, der gerade nicht mal mehr den Mindestlohn bekommt. Oder - so geht es auch mir manchmal - wir kaufen das Stück, da die Verlockung einfach zu gross ist, ein Schnäppchen zu ergattern. 
  • Es ist auch eine Frage des Angebots. Denn oftmals ist es so, dass die besten Ladeflächen durch FastFashion-Labels besetzt sind und wir die Fair-Fashion- oder Slow-Fashion- Labels eher in den Seitengassen finden. Hier ist mein Tipp, vor dem Shopping-Trip zu googeln oder sich über Fairfashion-Plattformen wie z.B. www.betterfashion.ch oder www.fairfashionguide.de zu informieren. Macht Euch einen Spass daraus, fair zu shoppen. 
    Einfacher ist es zugegebenermassen online. Hier finden wir tolle Labels und Kleider in kurzer Zeit. 
  • Die Werbung versteckt hinter den Kleidern eine Emotion. Meist hat es zu tun mit Schönheit, Status oder Besitz. Die Werbeplakate suggerieren uns, dass wir all dies durch das Kleid erhalten. Dies in einer Zeit, wo Status und Besitz in der Gesellschaft an Bedeutung gewinnt.
  • Der Wert der Kleider ist gefallen. Früher waren Kleider Anschaffungen, die lange halten mussten. Heute sind sie Wegwerfprodukte. Dementsprechend «dünn» oder plastifiziert fühlen sich meist auch die Stoffe an.
    Wer den wirklichen Wert der Mode kennen will, dem empfehle ich den Film «the true cost» von Andrew Morgan.

Wir als Konsumenten jedoch haben es in der Hand, dass die Textilien wieder an Wert gewinnen und die Arbeiter menschenwürdige Bedingungen in den Fabriken vorfinden. Deshalb setzt die Chleiderei auf Nachhaltigkeit. Das wirkt sich - zugegebenermassen - auch auf den Preis aus - das Kleid ist dafür entsprechend lange tragbar.

Ich bin überzeugte SlowFashionerin (mit Makeln ;-)). Bist Du es schon oder wirst Du es auch bald?