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2 Minuten Lesezeit (332 Worte)

Meine Milchbüchleinrechnung

Heute hat mich eine sehr geschätzte Kollegin gefragt, wie es denn mit der Chleiderei so laufe. «Mmmm» hab ich gegrummelt. Die Frage nach dem Preis stellt sich immer wieder. Für viele Menschen ist es schwer nachvollziehbar, weshalb man ein Kleid beim Grossverteiler für CHF 20.- haben kann und bei mir fast 5x mehr bezahlen muss. So hat mich meine Kollegin auf die Idee gebracht, die Preise offen zu legen. Danke, Rahel!

Meine Milchbüchleinrechnung lautet wie folgt: Von den CHF 94.- kommen schon mal CHF 7 für die MWST weg. Die Materialien in Bio-Qualität und mit schadstofffreier Bedruckung kosten CHF 20. Die Bio-Qualität hat mehrere Vorteile. Entscheidend ist für mich, dass keinerlei nicht abbaubare Pestizide und Düngemittel verwendet werden, wodurch Hautirritationen ausgeschlossen werden können. Des weiteren wird für die Herstellung eines T-Shirts die Menge Wasser verbraucht, welche wir in 2.5 Jahren trinken. Dies ist auch bei Bio so. Jedoch wird darauf geachtet, dass das Wasser nicht zu Ungunsten von Mensch und Tier verwendet wird und diese nicht verdursten, während wir in schönen Kleidern herumspazieren.

Aber weiter geht's: Die technische Umsetzung des Schnittmusters, sowie die Produktionsüberwachung kosten CHF 15.- Das Grundschnittmuster, sowie das Sourcing mache ich selber. Gerechtfertigter Weise schlägt das Nähen selbst mit CHF 30.- am meisten zu buche. Wenn man aber bedenkt, dass man mehr als eine Stunde braucht um das Kleid zu nähen, könnt ihr euch selber ausrechnen, wie klein der Stundenlohn der Polinnen ist. Als Vergleich: Im asiatischen Raum verdient eine Näherin im Monat durchschnittlich Euro 20.- Und wir wissen alle, dass unter den Näherinnen auch Kinder arbeiten.

Die restlichen CHF22 läppern sich mit Kleingemüse zusammen wie Transaktionskosten im Bezahlungssystem, die Etikette, das Fotoshooting, der Transport der Materialien, Homepage, Steuern, Zoll. Tja und so schmilzt die Marge dahin.

Aber – mit einem Chleiderei-Kleid sehen unsere Kinder nicht nur zauberhaft aus, sie tragen ein nachhaltig und giftstofffreies Lieblingsstück. Ihr setzt so ein persönliches Statement gegen die Ausbeutung von Näherinnen und für den Schutz unseres wunderbaren Planeten.


Wie sich der Preis eines Chleiderei-Kleides zusammensetzt

Die Chleiderei ist nicht allein mit ihrem nachhalt...
Slow Fashion für Erwachsene - total easy!
 

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Freitag, 19. April 2024

 

Verflixt und zugenäht – dachte ich – da muss es doch eine Lösung geben. Meine Tochter wuchs und wuchs und ich war neben meinem Job ständig damit beschäftigt, neue Kleider zu beschaffen. Als nachhaltig denkender und handelnder Mensch musste ich mich an die Öffnungszeiten der Secondhand-Geschäfte halten, damit ich den «Textil-Waste» einigermassen in Grenzen halten konnte.

Inspiriert von der textil geprägten Ostschweiz hab ich mir gedacht, da muss es doch eine Lösung geben. So habe ich die Nähmaschine entstaubt und begonnen, erste einfache Rockverlängerungen umzusetzen. Zum Glück hat meine Tochter das Talent, Kritik sehr direkt und offen zu äussern, so dass sich meine Technik schnell verfeinert hat.

Weil ich den Ehrgeiz habe, die Welt ein kleines Stück besser zu machen, bringe ich mein ganzes Herzblut in dieses sinnstiftende Projekt. Die Idee funktioniert, wenn die Kleider zu Lieblingsstücken der Kinder werden, praktisch, hochwertig und schön sind.

In diesem Sinne freue ich mich, wenn Sie meine Kleider kaufen – und – jederzeit auch über konstruktive Kritik.

Den Kindern und der Umwelt zuliebe!

Danke für Euer Feedback
Eure Manuela